Osteoporosedokumentation als wesentliches Instrument
im Disease-Management Osteoporose und Rheuma
M. Hesse, M. Glaum, R. Dreher
Die Osteoporose erfordert als Volkskrankheit, insbesondere aber in ihren sekundären Sonderformen ein integriertes diagnostisches und therapeutisches Versorgungs-programm im Sinne eines „Managed Care“ um die bisher sehr heterogene Qualität der Osteoporoseversorgung bei erhöhter Wirtschaftlichkeit durch ein Disease-Management Osteoporose und Rheuma zu verbessern. Das Disease Management Osteoporose und Rheuma regelt hierbei die Versorgungsprozesse einer dadurch standardisierten und qualitätsgesicherten Osteporoseversorgung.
Managed Care und Disease- Management in einem integrierten Versorgungsmodell mit begleitender wissenschaftlicher Evaluation braucht ein Dokumentationssystem, welches die Versorgungsprozesse und die Ergebnisse des Qualitätsmanagement Osteoporose und Rheuma erfaßt und vergleichbar macht. Im Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach wird in Erweiterung der Kerndokumentation von rheumatischen Erkrankungen mit Arzt -und Patientenbogen (RFZ Berlin, Abteilung Epidemiologie, Leitung Frau PD Dr. A. Zink) ein zusätzliches Modul Osteoporose eingesetzt. Hierbei wird der Arztbogen um die radiologischen Variablen (BWS, LWS), Variablen der DEXA Knochendichtemessungen (Lendenwirbelkörper, Schenkelhals, Variablen der quantitativen Ultrasonometrie (QUS) und die Variablen der Knochenmarker (Osteocalcin, PTH, Beta Crosslaps, Calcium und Phosphat im 24 Std.-Sammelurin) sowie um eine ärztliche Anamnese über osteotrope Medikamente erweitert. Auch der Patientenbogen der Kerndokumentation wird modular um einen Osteoporoseanamnese-und Risikofragebogen erweitert. Die Kern-dokumentation für rheumatische Erkrankungen mit zusätzlichem Dokumentationsmodul Osteoporose wird in Bad Kreuznach in einem prospektiven Pilotprojekt über Ultrasonometrie und zur Ermittlung der klinischen Risikofaktoren für Osteoporose bei Rheumapatienten (vergleiche Abstract Nr. 90) bei stationären Patienten des Rheumakrankenhauses eingesetzt und auch als Dokumentationssystem im Rahmen eines integrierten Disease-Management Osteoporose und Rheuma für Rheinland Pfalz vorgeschlagen. Ziel der Kommission und des Arbeitskreises Osteologie der DGRh ist es, der DGRh in Ergänzung zur Kerndokumentation ein Dokumentationsmodul Osteoporose vorzuschlagen, welches epidemiologische Studien und Verlaufs-beobachtungen bei Osteoporose, z.B. in einer Osteoporosekohortenstudie ermöglicht.
Artikel aus Zeitschrift OSTEOLOGIE Band 10, Suppl.1, 2001
M. Hesse, M. Glaum, R. Dreher
Rheumazentrum Rheinland Pfalz, Rheumakrankenhaus Bad Kreuznach
Korrespondenzadresse:
Prof. Dr. med. R. Dreher
Rheumakrankenhaus
Kaiser Wilhelm Str. 9
D-55543 Bad Kreuznach